2017-schulte-mitte

Vorschlag der Wirtschaft zur Kennzeichnung von Lebensmitteln überzeugt nicht

Ursula Schulte, ernährungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, erklärt, warum die Vorschläge der Wirtschaft zu einer Nährwertampel nicht reichen – und mahnt zu mehr Druck.

„Die Wirtschaft ist wieder einmal schneller als die Regierung. Das liegt nicht an der SPD, sondern am zögerlichen Verhalten von CDU und CSU. Der Vorschlag der Wirtschaft zur Kennzeichnung von Lebensmitteln ist keinesfalls überzeugend für die SPD-Bundestagsfraktion.

Es geht uns darum, Menschen die Wahl von gesünderen Lebensmitteln zu erleichtern. Einfache farbliche Kennzeichen funktionieren auf den ersten Blick, das zeigen Beispiele in anderen europäischen Ländern. Alles andere steht doch bereits auf den Verpackungen und wird kaum gelesen.

Es hat keinen Sinn, zucker-, salz- und fettreduzierte Produkte auf den Markt zu bringen, wenn man diese nicht leicht erkennen kann. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass die Wirtschaft nur halbherzig dabei ist und die eigentliche Idee hinter der Reduktionsstrategie nicht verstanden hat.

Es geht darum, besonders Kinder vor Fettleibigkeit mit allen gesundheitlichen Folgen zu bewahren. Langsam spreche ich mich doch für die Zuckersteuer aus, denn meine Geduld neigt sich dem Ende zu.“

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