Dirk Heidenblut

Gemeinsam Suizide verhindern

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Mit einem fraktionsübergreifenden Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen werden weitere Schritte zur Stärkung der Suizidprävention in Deutschland eingefordert. „Wir haben lange über den Antrag diskutiert. Deshalb bin ich jetzt sehr froh, dass wir, nachdem wir bereits im Haushalt mehr Geld bereitgestellt haben, hier nochmal deutlich machen, mehr als 10.000 Tote durch Suizid jährlich, das darf nicht so bleiben“, sagt Dirk Heidenblut.

Durch Suizid sterben jährlich mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen zusammen. Hinzu kommen durchschnittlich sechs betroffene Angehörige, Freunde, Kollegen und Mitschüler, die nach einem erfolgreichen Suizid aufgrund möglicher Traumatisierungen Hilfe benötigen und häufig ihr Leben lang darunter leident.

Mit dem Antrag wollen die Abgeordneten insbesondere dieses Thema aus der Tabuzone holen und den Vorurteilen entgegenwirken, damit Betroffene sich trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn gerade Menschen in schweren Krisen dürfen nicht allein gelassen werden, sondern müssen schnell niedrigschwellige und qualifizierte Hilfen finden.

„Die Gründe für den Suizid sind sehr vielfältig und individuell, sehr häufig spielt eine psychische Erkrankung oder eine massive psychische Belastung dabei eine Rolle“, so Heidenblut weiter. Er ist daher froh, dass mit dem Versorgungsstärkungsgesetz endlich eine Akutsprechstunde in der Psychotherapie auf den Weg gebracht wurde. „Ganz entscheidend ist, dass wir die Möglichkeit schaffen, schnell und niedrigschwellig Unterstützung zu erhalten“, ist sich Dirk Heidenblut sicher. Er fordert zudem, mehr Inhalte zur Suiziderkennung und -prophylaxe in die Ausbildung für alle Gesundheitsberufe einfließen zu lassen.
Die gemeinsame Bundestagsinitiative listet eine Vielzahl von weiteren Punkten auf, von der Intensivierung der Forschung über konkrete Sicherungsmaßnahmen, etwa bei Gebäuden und Brücken, bis hin zu gezielter Krisenintervention. „Ich bin den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Nationalen Suizid Präventionsprogramms sehr dankbar für ihren Einsatz und für ihre fachlich fundierte Beratung bei diesem Thema“, sagt der Abgeordnete und bedankt sich zugleich für die entsprechende Initiative zum Programm bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

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