Helga-Kühn-Mengel

Symposium zur Studie „Gesundheitskompetenz in Deutschland“

Anlässlich der Vorstellung der Studie „Gesundheitskompetenz in Deutschland“ im Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) diskutierte Helga Kühn-Mengel MdB am 30.3.2017 auf dem Podium des Symposiums mit anderen Experten aus dem Gesundheitsbereich.

„Diese aktuelle Studie zeigt, dass ungefähr die Hälfte der deutschen Bevölkerung – unab­hängig vom Bildungsgrad – eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz besitzt, das heißt, Schwierigkeiten hat, mit Ge­sundheitsinformationen umzugehen und sich im Ge­sundheitssystem zu bewegen. Auch frühere internationale Studien belegen bereits, dass unser komplexes Gesundheitssystem für Versicherte schwer zu überschauen und zu ver­stehen ist“, sagt Helga Kühn-Mengel dazu.

Neben der Studie ist auch eine Material- und Methodensammlung vom BMJV in Auftrag gegeben worden. Kühn-Mengel begrüßt diese Sammlung, „weil sie allen Beraterinnen und Beratern in der Verbraucher- und Patientenberatung bei ihrer Arbeit helfen wird.“ Für das Thema Gesundheitskompetenz soll hier sensibilisiert und gezeigt werden, wie man den Menschen, die sich im Gesundheitssystem nicht so einfach zurechtfinden, mit ganz prak­tischen Tipps weiterhelfen kann.

„Dabei“, so Kühn-Mengel, „müssen Anstrengungen unternommen werden, auch gezielt bestimmte Gruppen zu erreichen: Ältere, Hochbetagte, Migrantinnen und Migranten und Menschen mit eher niedrigem Bildungsstand.“

„Ich finde es wichtig, dass unser Gesundheitssystem nutzer- und patientenorientiert aus­gestaltet wird: Nur mit Wissen und Kompetenz können sich die Versicherten im System selbstbewusst (und ökonomisch) bewegen. Dafür habe ich mich immer wieder einge­setzt“, betont Kühn-Mengel. „Dies zeigt die gesetzliche Einrichtung der Unabhängi­gen Patientenberatung, die Vertretung der Patientinnen und Patienten beim Gemeinsa­men Bundesausschuss, die Einrichtung der Stelle eines Patientenbeauftragten, das Pati­entenrechtegesetz, das Präventionsgesetz, den Innovationsfonds“ sagt Kühn-Mengel.

„Die aktuelle Studie zur „Gesundheitskompetenz in Deutschland“ weist darauf hin, dass trotz großer Bemühungen noch viel zu tun bleibt, um die Beratung für die Patientinnen und Patienten zu optimieren. Des­halb haben wir uns beim Symposi­um im Bundesministe­rium für Justiz und Verbraucherschutz darauf verständigt, dass wir die Erkenntnisse der Studie in das Gesundheitssystem tragen: Patientinnen und Patienten brauchen klare, ein­fache Informationen in leichter Sprache, und die Ärzte müssen lernen, patientenorientiert zu erklären“, so Kühn-Mengel abschließend.

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