60 Jahre Stiftung Preußischer Kulturbesitz
von Martin Dörmann MdB, kultur- und medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion:
Heute vor 60 Jahren genehmigte der Deutsche Bundestag durch einen Beschluss die Gründung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Wir feiern das 60järhige Bestehen der Stiftung, die insbesondere die Pflege des preußischen Kulturbesitzes übernimmt, aber auch wichtige kulturelle Bildungsarbeit leistet.
Der kultur- und medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Martin Dörmann lobt die besondere Arbeit der Stiftung: „Die Bewahrung unseres Kulturerbes und kulturelle Bildung sind essentiell für gesellschaftliche Identität. Die einzigartigen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zeigen die kulturelle Entwicklung der Menschheit der Vergangenheit bis hin zur Gegenwart auf. Als bedeutender Akteur der Geistes- und Sozialwissenschaften verbindet sie Kunst und Kultur mit Wissenschaft und Forschung und ist einen bedeutender Arbeitgeber im kulturellen Bereich.“
Nach der endgültigen Auflösung des Staates Preußen übernahm die Stiftung das Eigentum und die Verwaltung des preußischen Kulturbesitzes. Sie zählt heute zu einer der größten Kultureinrichtungen weltweit. Die vom Bund und den Ländern getragene Stiftung des öffentlichen Rechts untersteht der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Zum Zeitpunkt der Gründung bestand zunächst nur die Aufgabe das preußische Kulturgut, welches nach Ende des Zweiten Weltkrieges an verschiedenen Orten innerhalb und außerhalb Deutschlands verteilt war, zu erhalten und zu pflegen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands übernahm die Stiftung die Zusammenführung der während der Teilung Deutschlands willkürlich auf Ost- und Westberlin verteilten Sammlungsbestände.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz vereint heute fünf Einrichtungen unter ihrem Dach: Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, welches als eines der größten deutschen Staatsarchive eine umfangreiche Sammlung an historischen Dokumenten Brandenburg-Preußens aufweist; die Staatlichen Museen zu Berlin, die mit ihren 15 Sammlungen mit ca. 4,7 Millionen Objekten aus den Bereichen Kunst, Archäologie und Ethnologie zu den größten Universalmuseen weltweit zählen; die Staatsbibliothek zu Berlin, die größte wissenschaftliche Universitätsbibliothek Deutschlands; das Ibero-Amerikanische Institut, welches die Förderung von wissenschaftlichen und kulturellen Austausch mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal übernimmt; und das Staatliche Institut für Musikforschung.
All diese kulturellen Schätze gilt es zu bewahren und den modernen Technologien helfen durch Digitalisierung die Kulturgüter über die Rezeption vor Ort zugänglich zu machen. Darüber hinaus beschreitet die Stiftung Preußischer Kulturbesitz künftig Neuland. Mit einem Projekt das ab 2017 auf drei Jahre angelegt ist und durch den Bund mit insgesamt 15 Millionen Euro gefördert wird, soll das Museum 4.0 entstehen. Das visionär ausgerichtete Pilotprojekt entwickelt und erprobt innovative Anwendungsmöglichkeiten digitaler Technologien für die Museumsarbeit in einem gemeinsamen virtuellen Raum im Verbund mit anderen Musen. Die Themen Vermittlung, Kommunikation, Interaktion und Partizipation stehen im Mittelpunkt. Und die Arbeitsergebnisse und Anwendungsmöglichkeiten sollen auch für eine flexible Nachnutzung durch andere Museen nachhaltig zur Verfügung gestellt werden.