Lattentreffer: FIFA braucht einen wirklichen Neustart
Heute wählt die FIFA in Zürich einen neuen Präsidenten, nachdem Sepp Blatter den Verband für sich als Selbstbedienungsladen missbrauchte. Seitdem leidet die FIFA unter einer starken Vertrauenskrise. Ob die Statuten-Reform und ein neuer Präsident einen wirklichen Neustart bringen, wird sich zeigen, erklärt Michaela Engelmeier.
„Neben einem neuen Präsidenten soll heute im Züricher Hallenstadion ein großes Reformpaket die FIFA aus ihrer Krise führen. Teil des Paketes soll eine längst überflüssige Frauenquote, ein neuer Aufsichtsrat sowie eine Gewaltenteilung sein. Gerade letzteres ist dringend notwendig, damit Ausschweifungen, wie die von Sepp Blatter und vorbelasteten Mitgliedern des Exekutivkomitees, keine Zukunft mehr haben.
Als Favorit gilt Prinz Salman aus Bahrain. Nur leider steht er für das alte System im Weltfußball. Noch schlimmer ist, dass ihm dubiose Transaktionen nachgesagt werden und er Gelder von Entwicklungshilfefonds veruntreut haben soll. Auch die Verdächtigungen einer aktiven Beteiligung an der Niederschlagung des Arabischen Frühlings 2011 in seiner Heimat müssen lückenlos aufgeklärt werden – bis heute ohne Ergebnisse.
Es bleibt zu wünschen, dass die 207 stimmberechtigen Delegierten der sechs Kontinentalverbände heute eine gute Entscheidung treffen. Doch nach den Skandalen der letzten Jahre und der Auswahl an Präsidentschaftskandidaten sind Zweifel angebracht.“