Udo Schiefner

Neue Qualifizierungsstandards für Berufskraftfahrer – Ab 10. September droht Stillstand

Udo SchiefnerZu einem Meinungsaustausch über die neue Qualifizierungspflicht für Berufskraftfahrer traf sich der Kreis Viersener Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Verkehrsausschusses,  Udo Schiefner, in der vergangenen Woche mit dem Verkehrsreferenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, Wolfgang Baumeister.

Wie Schiefner erfuhr, befürchtet der IHK-Experte, dass es für eine ganze Reihe von Unternehmen mit eigenem Fuhrpark am 10. September dieses Jahrs ein böses Erwachen geben könnte. Denn bis zu diesem Stichtag müssen Lkw-Fahrer, die vor dem 10. September 2009 einen Führerschein der C-Klassen (C1, C1E, C oder CE) erworben haben, eine 35-stündige Weiterbildung nachweisen.

„Die IHK vermutet auf Grundlage ihrer Informationslage, dass derzeit allein im IHK-Bezirk – also in Mönchengladbach und Krefeld sowie dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen – rund 4.000 Fahrer die notwendige Weiterbildungsschulung noch nicht besucht haben“, fasst der SPD-Bundestagsabgeordnete zusammen und erklärt: „Das entspräche einer Quote von rund 25 Prozent der schätzungsweise in der Region tätigen Berufskraftfahrer“.

„Können Fahrer die Weiterbildung nicht nachweisen, drohen empfindliche Geldbußen“, wies Wolfgang Baumeister den Verkehrspolitiker in dem Gespräch hin. Mit dem nahenden Stichtag kommt also auf viele Kraftfahrer, Transportunternehmen und auch Schulungsanbieter eine große Herausforderung zu“, sind sich beide einig. Da die Straßenverkehrsämter zudem in der Regel vier bis sechs Wochen für eine Führerscheinneuausfertigung vorsehen, werde es höchste Zeit, sich bei der Führerscheinstelle zu melden, so der IHK-Verkehrsexperte.

Neben den momentanen Problemen rund um die notwendige Zusatzqualifizierung sehen Schiefner und Baumeister auch dringenden Handlungsbedarf beim Fahrernachwuchs. Zunehmende Engpässe drohen: „Ein Drittel der heute 850.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Brummifahrer scheidet im Laufe der nächsten zehn Jahre aus“, so Baumeister.  Somit bestehe ein Bedarf von rund 30.000 Nachwuchskräften jährlich“, ergänzt Udo Schiefner. Der Bundestagsagebordente und IHK-Verkehrsreferent sehen daher die Unternehmen, aber auch die Politik in der Pflicht, mehr als bisher die Ausbildung von Berufskraftfahrern zu fördern.

Udo Schiefner empfiehlt den betroffenen Unternehmen bei Informationsbedarf zum Thema „Zusatzqualifizierung von Berufskraftfahrern“ ihre Verbände oder die IHK-Mittlerer Niederrhein, Wolfgang Baumeister, Tel. 02151 635-343, E-Mail: baumeister@krefeld.ihk.de, anzusprechen.

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